Neuer Bundeskanzler - Friedrich Merz' stolpriger Amtsantritt und erste Herausforderungen

Der französische Präsident Emmanuel Macron (re.) macht einen Spaziergang mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Paris © Michael Kappeler/dpa
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Der französische Präsident Emmanuel Macron (re.) macht einen Spaziergang mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Paris | © Michael Kappeler/dpa Download (mp3, 16 MB)

Nachdem Friedrich Merz am Dienstag im zweiten Wahlgang doch noch zum neuen Bundeskanzler gewählt wurde, führten ihn seine ersten Termine am Mittwoch nach Paris und Warschau. Nicolas Richter, Leiter der Parlamentsredaktion der Süddeutschen Zeitung, hat ihn dabei begleitet und berichtet darüber.

Friedrich Merz ist schon jetzt ein historischer Kanzler. Er ist der erste, der im ersten Wahlgang an der nötigen Kanzlermehrheit scheiterte - und der damit zeigte: Auch Geschäftsordnungsfragen können durchaus spannend sein. Und er ist der erste Kanzler in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, der noch nie ein Regierungsamt innehatte, weder als Bundesminister noch auf Landesebene.

Insofern waren seine ersten Tage - nachdem er es am Dienstagnachmittag doch noch geschafft hatte - ein erstes Learning für ihn. Nach Reisen nach Paris und Warschau am Mittwoch telefonierte er gestern mit Donald Trump und trifft heute EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie NATO-Generalsekretär Mark Rutte.

Hajo Schumacher © imago images/Sven Simon
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Kommentar von Hajo Schumacher - Liefert Friedrich Merz jetzt als Bundeskanzler, was er versprochen hat?

Friedrich Merz ist seit dieser Woche neuer Bundeskanzler, aber sein Weg dorthin war ungewöhnlich. Im ersten Wahlgang im Bundestag fehlten ihm sechs Stimmen, um die Mehrheit zu erreichen. Erst im zweiten Wahlgang gelang es ihm, die notwendigen Stimmen zu sammeln. Als frisch gebackener Kanzler konnte er dann am Mittwoch zu Macron nach Paris und zu Tusk nach Warschau reisen. Vor allem bei Tusk gab es Kritik an der geplanten Migrationspolitik. Gestern hat Merz dann den "nationalen Notstand" ausgerufen, um Asylsuchende strikter an deutschen Grenzen zurückweisen zu können.